Das Bewusstsein erwacht

Das Bewusstsein erwacht

Das 19. Jahrhundert war eine Zeit, in der sich unter den einfachen Menschen in Europa ein nationales Bewusstsein abzeichnete. Früher war das Gefühl der nationalen Zugehörigkeit ein Phänomen, das ausschließlich dem Adel und der Aristokratie vorbehalten war, und für einfache Menschen war es wichtig, wem sie unterworfen waren. Die am Ende des 18. Jahrhunderts vollzogene Revolution der Aufklärung, deren Errungenschaften wie die persönliche Freiheit, der allgemeine Zugang zur Grundbildung und die Idee der Gleichheit vor dem Gesetz, die die Eroberungen Napoleons Bonapartes in ganz Europa verbreiteten, trugen zur Entstehung von Nationen im heutigen Verständnis des Wortes bei. Einfache Menschen waren zum Beispiel nicht mehr das polnischsprachige Element, aber immer häufiger wurde ihnen klar, was sich aus der Tatsache ergibt, dass sie diese Sprache verwenden.

In Oberschlesien gab es zu dieser Zeit vier nationale Gemeinschaften mit unterschiedlichem Aufklärungsgrad. Die Juden, die paradoxerweise die am wenigsten zahlreiche Gruppe von Einwohnern Schlesiens waren, zeigten das größte nationale Bewusstsein und schufen daher keine getrennten jüdischen Bezirke wie in Westeuropa. Ihr nationales Bewusstsein hing mit der Pflege ihrer nationalen Religion zusammen. Juden, die ihren Glauben verloren, wurden schnell assimiliert.

Die Deutschen, die in geschlossen ländlichen Kolonien und Städten lebten und sich unter der einheimischen Bevölkerung verteilten, kamen während zweier großer Kolonialisierungsaktionen nach Schlesien: Im 13. Jahrhundert und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie behielten in vielen Fällen die Erinnerung daran, woher sie kamen, was auch das Bewusstsein für die nationale Besonderheit geschafen hat.

Das Erwachen des polnischen Nationalbewusstseins unter der einheimischen Bevölkerung Schlesiens war mit der Erkenntnis der Folgen scheinbar offensichtlicher Tatsachen verbunden: „Ich bin Katholik, die Deutschen gehen in die evangelische Kirche und meine Familie und ich gehe in die Kirche“, „zu Hause sprechen wir im schlesischen Dialekt, der für einen Polen verständlich und für einen Deutschen völlig fremd ist“. Und bei den Fortgeschrittenen bei der Entdeckung des nationalen Bewusstseins: „Ich fühle die Einheit mit der polnischen Kultur und die Art und Weise, Religiosität zu erfahren“. Das sind die drei Stufen, die die Forscher angegeben haben, um ihr Polentum durch die einfachen Bewohner Oberschlesiens und damit auch durch das Coseler Land zu entdecken.

Die letzte Gruppe, die im 19. Jahrhundert relativ weniger zahlreich war, waren Tschechen oder vielmehr Nachkommen von Auswanderern aus Tschechen, die sich bereits häufiger mit Deutschen als mit Polen assimiliert hatten, sich aber ihrer tschechischen Wurzeln bewusst waren. Sie lebten am häufigsten in geschlossen Kolonien und wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gewaltsam in die Tschechoslowakei umgesiedelt.

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