Bund der Polen in Deutschland e.V. im Coseler Land

Bund der Polen in Deutschland e.V. im Coseler Land

Die Anfänge der polnischen Nationalbewegung im Coseler Land finden sich im Völkerfrühling (1848). Infolge der Unruhen in den europäischen Staaten fand die Demokratisierung des Lebens in Preußen statt. Das Parlament – der Reichstag – wurde eingerichtet, und allen Einwohnern des Landes wurde das Wahlrecht eingeräumt. Es war dem ersten Wahlkampf zu verdanken, dass Menschen, die zuvor nicht über solche Angelegenheiten nachgedacht hatten, sich über ihre Identität und ihre politischen Ansichten Gedanken machten. Zu dieser Zeit hat Pfarrer Józef Szafranek, geboren in Gościęcin bei Pawłowiczki, viel dazu beigetragen, das polnische Nationalbewusstsein zu wecken. Die polnische Bevölkerung des Landkreises Koźle wählte ihn zum Mitglied des Reichstags. Am 24. August 1848 reichte er beim Parlament eine Petition ein, in der er das Recht auf Verwendung der polnischen Sprache forderte, unter der er eine halbe Million Unterschriften der schlesischen Einwohner sammelte.

Das Ende des 19. Jahrhunderts war eine Zeit, in der das, was wir heute als Zivilgesellschaft bezeichnen, in Schlesien blühte – Tausende von Kreisen, Genossenschaften und Vereinen wurden gegründet, um verschiedene Lebensbereiche zu organisieren. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden in der Region Opole über 2.000 polnische Verbände, Kreise und Organisationen registriert.

Nach der Teilung Schlesiens am 15. Mai 1922 schlossen Polen und Deutschland in Genf unter der Schirmherrschaft der Alliierten eine Konvention, die den nationalen Minderheiten in beiden Ländern die Freizügigkeit garantiert. Am 27. August 1922 wurde der Bund der Polen in Deutschland e.V. gegründet. Ein lokales Sekretariat wurde ebenfalls in Koźle eingerichtet. Unter anderem Józef Planetorz aus Cisek und Juliusz Jacek aus Dziergowice haben ihn geleitet. Ziel des Verbandes war es, die polnischsprachige Bevölkerung bei ihren Bemühungen um die Wahrung der polnischen nationalen Identität und der Kenntnis der polnischen Sprache zu unterstützen. Da die deutschen Behörden den Unterstützern des Verbundes auf verschiedene Weise das Leben schwer machten, galt der Beitritt zur Organisation als mutiger Akt. Trotzdem wurden in sechs Dörfern des Landkreises Koźle lokale Niederlassungen gegründet: Cisek, Bierawa, Dziergowice, Łany, Roszowicki Las und Stare Koźle. Unter der Obhut vom Bund der Polen in Deutschland e.V. wurden zahlreiche kleinere informelle Bildungs- und Kulturgesellschaften sowie Jugend- und Wirtschaftsgesellschaften und polnische Bibliotheken (betrieben in Koźle, Cisek und Dziergowice) gegründet. Dank der Genfer Konvention konnten auch polnischsprachige Minderheitenschulen eingerichtet werden. Trotz des Widerstands der Behörden war dies in Cisek und Roszowicki Las möglich. Nach dem Auslaufen der Genfer Konvention im Jahr 1937 wurde die polnische Tätigkeit in Schlesien immer schwieriger.

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